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Wechselstrom oder Gleichstrom
Die Abkürzungen kennen Sie sicherlich: AC steht für Wechselstrom, DC steht für Gleichstrom. Dass sich Wechselstrom besser transportieren lässt, haben Sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch schon gehört. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass Wechselstrom von den meisten Endgeräten genutzt wird.
Dies gilt insbesondere für Elektroautos. Die Akkus von Elektroautos speichern in den meisten Fällen nur Gleichstrom. Welche der beiden Optionen Sie allerdings nutzen können und sollten hängt vom individuellen Auto und Ladegerät ab, da es dafür verschiedene Möglichkeiten gibt. Am häufigsten verbreitet sind Ladestellen für Wechselstrom, der so direkt aus den Netzen kommt. Sollten Sie aus bestimmten Gründen das Aufladen mit Gleichstrom vorziehen, sollten Sie nach Möglichkeit ein eigenes Gerät mitführen.
Wie lange dauert das Aufladen?
Ähnlich wie bei Fahrzeugen mit einem konventionellen Verbrennungsmotor haben auch Elektroautos sehr unterschiedliche Kapazitäten. Diese werden üblicherweise in kWh (Kilowattstunde) angegeben. 1 kWh entspricht grob dem Brennwert von 0,1l Benzin. Um zu berechnen, wie schnell Sie Ihr Elektroauto aufladen können, müssen Sie zunächst wissen, zu welchen Ladeleistungen Ihr Auto fähig ist. Viele technisch überholte Akkus erlauben Ihnen lediglich Ladegeschwindigkeiten von 3 oder 7 kWh, während moderne Akkus eine Ladegeschwindigkeit bis zu 22 kWh ermöglichen. Ähnliches gilt auch für das verwendete Zubehör, das entweder für 11 oder 22 kWh ausgelegt sein kann. Schließen Sie also ein Elektroauto mit einem Kabel an eine Ladestation ab, hängt die Ladegeschwindigkeit vom schwächsten Teil ab.
Zur Berechnung der Ladegeschwindigkeit können Sie die folgende Formel heranziehen: Kapazität der Batterie (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h).
Bedenken Sie dabei, dass sich Ihr Akku nicht linear aufladen lässt. So weisen einige Untersuchungen darauf hin, dass ab 80% Akkufüllung der Vorgang insgesamt langsamer verläuft. Ebenso ist eine kalte Batterie weniger aufnahmefähig. Wenn Sie also den Akku Ihres Elektroautos im Winter komplett leer gefahren haben, sollten Sie es nach Möglichkeit an einem etwas wärmeren Ort wie z.B. eine Garage bringen, damit es sich später wieder besser aufladen lässt.
Welchen Stecker Sie nutzen sollten
Die Stecker der Elektroautos unterscheiden sich je nach Herstellerregion. In den unterschiedlichen Regionen existieren verschiedene Standards, die ihre jeweiligen Vor- und Nachteile haben. Damit erinnert diese Situation etwas an die verkauften Handy-Modelle vor etwa 15 Jahren.
Insbesondere die japanischen Hersteller von Elektroautos haben mittlerweile einen gemeinsamen Standard gefunden. Es handelt sich dabei um einen einphasigen Stecker mit maximal 7,4 kWh Ladeleistung, der für gewöhnlich als „Typ 1“ bezeichnet wird. Im europäischen Raum sollten Sie sich allerdings für den “Typ 2” Stecker entscheiden, den sogenannten “Mennekes-Stecker”. Dieser bietet bis zu 22 kW Ladeleistung und ist an die europäischen Stromverhältnisse gut angepasst.
Sofern Sie Ihr Elektroauto mit Gleichstrom aufladen können, sollten Sie nach Möglichkeit einen CSS (Combined Charging System)-Stecker verwenden, der Ihnen bis zu 170 kW Ladeleistung bietet. Allerdings sollten Sie in der Praxis davon ausgehen, dass Sie diese Werte nie erreichen werden.
Mit welchen Kosten müssen Sie rechnen
Ein einheitlicher Standard zur Abrechnung hat sich bis zum Jahr 2022 noch nicht durchgesetzt. Viele insbesondere kommerzielle Anbieter von Ladestationen rechnen unterschiedlich ab. So existiert neben der Abrechnung nach kWh auch die Abrechnungsart nach Minuten.
Unabhängig von Ihrer jeweiligen Situation sollten Sie nach einem Stromanbieter mit speziellen Angeboten für Nutzer von Elektroautos zu suchen.
Alle Abkürzungen auf einen Blick
- AC = Wechselstrom
- DC = Gleichstrom
- Gleichstrom können alle E-Autos laden.
- Wechselstrom erfordert einen Konverter
- Es gibt deutlich mehr AC-Ladestellen als DC-Ladestellen
- Im Winter laden sich Batterien schlecht auf.
- Die Standard-Stecker für Europa sind der Typ 2 Stecker (Mennekes-Stecker) für AC und der Combined Charging System (CCS) für DC
- Die Formel zur ungefähren Berechnung der Ladezeit: Kapazität der Batterie (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (h)