Wallboxen für E-Autos
Elektroautos können über eine haushaltsübliche Steckdose aufgeladen werden. Allerdings dauern die Ladevorgänge dann viele Stunden. Die gewöhnlichen Stromquellen im Haus sind nicht auf eine hohe Belastung über lange Zeiträume ausgelegt. Im schlimmsten Fall kann es bei Dauerbelastung zu einem Kabelbrand kommen. Für ein sicheres und gleichzeitig schnelles Aufladen des E-Fahrzeuges lohnt sich deshalb die Installation von Wallboxen für E-Autos.
Was ist eine Wallbox Ladestation und wie funktioniert sie?
Eine Wallbox ist eine Wandladestation für Elektrofahrzeuge. Sie ermöglichen effizientes, flexibles und gefahrloses Aufladen der Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Batterien. Anstatt der vergleichsweise geringen Leistung von 2,3 kW der Haushaltssteckdosen, liefert die Wallbox bis zu 22 kW. Dadurch kann der Ladevorgang teilweise 10 Mal schneller passieren. Die genaue Geschwindigkeit hängt vom Fahrzeug- sowie Wallbox-Modell ab. Praktisch ist, dass sich die Auto-Ladestationen sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwenden lassen. So sind Garagen- und Carportbesitzer gleichermaßen Nutznießer dieser Technologie.
Welche Unterschiede bieten 1-phasige und 3-phasige Stationen?
Eine normale Schuko-Steckdose im Haus liefert einen 1-phasigen-Strom mit maximal 3,7 kW und 16 Ampere. Damit ein Elektroauto allerdings zügig geladen werden kann, sind mindestens 3,7 kW nötig. Je mehr kW Ladeleistung die Steckdose bietet, desto schneller ist die Batterie des E-Fahrzeuges voll.
Wie rasch der Ladevorgang vonstattengeht, hängt nicht nur von der vorhandenen Stromquelle, sondern auch vom Fahrzeugmodell ab. Beinahe alle Elektroautos können mit 1-phasigem-Strom und 16 Ampere geladen werden. Teilweise sind die Fahrzeug-Batterien in der Lage, 2-phasigen-Strom aufzunehmen. Den idealen Ladevorgang erzielen Sie mit 3-phasigem-Strom sowie 32 Ampere.
Hier eine Übersicht über den Zusammenhang zwischen Phasenverhältnissen, Ampere und Leistung:
- 3,6 kW-Ladeleistung: 1-Phasen-Strom + 16 Ampere
- 7,3 kW-Leistung: 1-Phasen-Strom + 32 Ampere
- 7,3 kW-Leistung: 2-Phasen-Strom + 16 Ampere
- 14,7 kW-Leistung: 2-Phasen-Strom + 32 Ampere
- 11 kW-Leistung: 3-Phasen Strom + 16 Ampere
- 22 kW-Leistung: 3-Phasen Strom + 32 Ampere
Anschließend verdeutlichen zwei Beispiele wie enorm sich die Ladeleistung auf die Ladegeschwindigkeit auswirken:
1. Renault ZOW: Die Ladedauer beläuft sich bei 3,7 kW auf 25 Stunden, bei 11 kW lediglich auf 3 Stunden.
2. BMW i4 eDrive40: Die Ladezeit beträgt bei 3,7 kW rund 25 Stunden. Bei 11 kW ist der Wagen in rund 9 Stunden voll.
Wallbox kaufen: Was ist bei der Anschaffung einer Ladestation für E-Autos zu berücksichtigen?
Wer eine Wallbox kaufen möchte, sollte ein Modell wählen, das zum jeweiligen E-Auto passt. Es werden Typ-1- sowie Typ-2-Stecker verbaut. Gerade asiatische Elektroautos besitzen oft einen Typ-1-Stecker. Im Gegensatz dazu sind europäische E-Fahrzeuge in der Regel mit einem Typ-2-Stecker versehen.
Häufig spielt bei der Kaufentscheidung auch der Wallbox-Preis eine Rolle. Die Kosten für eine günstige Wallbox starten bereits ab rund 600 Euro.
Es werden Wallbox Ladestationen mit und ohne Kabel angeboten. Gerade öffentliche Ladestationen verfügen normalerweise nur über eine Steckdose. Wer dort sein Fahrzeug aufladen möchte, der muss ein eigenes, separat erhältliches Ladekabel benutzen.
Das kostet Zeit und birgt Gefahren. Ein separates Teil kann vergessen oder leichter beschädigt werden. Zu bedenken ist auch die Länge des Ladekabels. Gerade an einer öffentlichen Ladestation ist es nicht immer möglich, direkt daneben zu parken. Dann kann es passieren, dass das kurze Kabel nicht ausreicht, um die Distanz wischen Fahrzeug und Steckdose zu überwinden.
Wie wird der Ladevorgang an der Wallbox Ladestation gestartet?
Damit nicht einfach jeder beliebige Elektroautofahrer an Ihrer Ladestation „tanken“ kann, verfügen die Modelle über einen Zugangsschutz. Je nach Ausführung wird der Ladevorgang mithilfe eines Schlüssels oder einer sogenannten RFID-Karte freigegeben. Den Geräten liegen bei der Lieferung die entsprechenden Zugangstools bei. Natürlich sind meistens mehrere Karten oder Schlüssel inkludiert, sodass die Wallbox auch von Ihren Familienmitgliedern, Freunden und Partnern genutzt werden kann. Zudem gibt es Wallbox Ladestationen, die über eine App oder Smartwatch bedient werden können.
Mit einer intelligenten Wallbox können Stromkosten gespart werden. Diese Modelle lassen sich programmieren. Dadurch kann der Ladevorgang dann gestartet werden, wenn Elektrizität am günstigsten ist. Hier ist vor allem der Nachtstrom zwischen 22 Uhr und 6 Uhr interessant.
Wer eine eigene Photovoltaik-Anlage besitzt, kann unter Umständen seine Ladestation damit verbinden. So wird das Elektroauto sauber und günstig mit dem eigenen Strom vom Dach versorgt.
Worauf ist bei der Wallbox Installation zu achten?
Bevor die Wallbox Ladesäule installiert wird, muss der Netzbetreiber informiert werden. Die Installation einer Ladestation mit einer Leistung von mehr als 11 kW muss mit Ihrem Stromanbieter abgestimmt werden. Deshalb sind 22-kW-Ladestationen derzeit in Privathaushalten noch rar.
Das Einrichten der Wandladestation muss von einer Fachperson vorgenommen werden. Es ist wichtig, dass der Installateur die entsprechenden Vorschriften kennt und berücksichtigt. Normalerweise übernimmt ein gut ausgebildeter Elektriker die Aufgabe. Er weiß zudem die notwendigen Genehmigungsverfahren in die Wege zu leiten. So brauchen Sie sich als neuer Wallbox-Besitzer um nichts zu kümmern. Sie dürfen sich einzig und allein auf das komfortable Tanken zu Hause freuen.